Al-52

Systematik (Epoche): 
1. Deutsches Reich (bis 1918)
Systematik (Sachgebiet): 
01 Geldwesen
Objektkennung: 
Al-52
Titel und Beschreibung: 
1-Pfennig-Münze (Aluminium geprägt, poliert); Schrift (Vorderseite): "1 Pfennig [-] Deutsches Reich [-] 1917"; umseitig sog. kleiner Adler und "A" (A = Prägeanstalt Staatliche Münze Berlin) sowie Dsgl. (Prägeanstaltkennbuchstaben nicht mehr lesbar)
Größe: 
ca. 1,50 x ca. 0,25 cm (Durchmesser, Stärke)
Kontextinformationen: 

Erst nach Kriegsbeginn 1914 sah das Reich in puncto herrschende Metallnot Handlungsbedarf und beschloss, die inländischen Metallbestände erfassen zu lassen. Die nun von der Metallmobilmachungsstelle der Kriegs-Rohstoff-Abteilung (K. R.A.) im Kriegsamt des preußischen Kriegsministeriums hinsichtlich der sog. Sparmetalle Kupfer, Nickel, Zinn, Aluminium, Antimon, Hartblei, Wolfram, Chrom, Molybdän, Vanadium, Mangan und Weichblei eiligst ins Werk gesetzte Erfassung, allgemein als "Metallmobilmachung" bekannt geworden, ergab unter anderem, dass verwertbare Gegenstände aus Aluminium bei der Industrie sowie in privatem und öffentlichem Besitz in einer Größenordnung von nur rd. 4.000 Tonnen vorhanden waren. Besitzer von "Sparmetallen" wurden zur Ablieferung aufgefordert und erhielten dafür in einem überaus bürokratischen Verfahren geringe Entschädigungen. Im Zuge dieser "Metallmobilmachung" ging das Reich gar dazu über, auch die umlaufenden Kupfermünzen des Werte 1 und Pfennig(e) nach und nach aus dem Verkehr zu ziehen. Die so gewonnenen Mengen an Kupfer wurden der Rüstungsproduktion zugeführt. Der Einzug größerer Mengen an Kleingeld wirkte sich aber sofort nachteilig auf den inländischen Zahlungsverkehr aus, denn diesen Maßnahmen stand eine nur schleppende Kompensation durch Ausprägung und Ausgabe von Ersatzmünzen aus Zink, Eisen und ab Februar 1917 auch aus Aluminium gegenüber, so dass Gemeinden, Militärdienststellen, Verbände, Kaufleute und Private zur Ausgabe von Notgeld kleinster Werte Zuflucht nehmen mussten.

Datierung: 
1917
Objektprovenienz: 
Kauf beim Trödler (Berlin-Neukölln, 1998)
Bearbeiter/in: 
Dr. Peter Josef Belli
Umfang: 
2 Stck.
Bild/er: